Jeff Bezos hat für Amazon Mitarbeiter einen Rat

Während der Corona Pandemie ist das Streben nach „Balance“ zwischen Berufs- und Privatleben ins Taumeln geraten. Die Vorstellung, man könne mit Sinnsprüchen wie: „Difficult roads often lead to beautiful destinations“ durch die Krise kommen, ist so sinnvoll, wie dem Wasser zu sagen, es möge doch bergauf fließen.

In einem Interview erläutert Jeff Bezos wie er sich eine ganzheitlichere Beziehung zwischen Arbeit und dem Leben außerhalb des Büros vorstellt. „Wenn ich Zuhause glücklich bin, dann komme ich mit einer ungeheuren Energie ins Büro“, sagte Bezos. „Und wenn ich auf der Arbeit glücklich bin, dann habe ich auch Zuhause eine enorme Energie. Du willst einfach nicht der Typ sein – und jeder kennt einen Mitarbeiter, der so drauf ist – der in ein Meeting kommt und die gesamte Energie aus dem Raum saugt. Du willst ins Büro kommen und jedem einen gewissen Auftrieb verleihen.“

Wer möchte Bezos widersprechen. Es ist unbestritten, dass die Meisterung von Anforderungen, die sich teils ent-, teils widersprechen, einen ganzheitlichen (holistischen) Ansatz erfordert. Beginnt man jedoch die komplexen Einflussfaktoren auf Teile des Gesamtsystems (Subsysteme) näher zu betrachten, gerät man in Gefahr, den Gesamtzusammenhang zu untergraben. 

Das gilt ohne Zweifel auch für die Überbegriffe „Work“ und „Life“, die sich je nach individueller Betrachtung in mehrere Subsysteme teilen. Im Privaten z.B. Familie, Kinder, Wohnsituation, finanzielle Sicherheit e.t.c.

„Wenn ich auf der Arbeit glücklich bin, dann habe ich auch Zuhause eine enorme Energie.“

Jeff Bezos

Ob Bezos je wirklich über die Entstehung von Glück bei der Arbeit nachgedacht hat und nicht nur seine Kunden, sondern auch die Mitarbeitenden glücklich machen will, weiß ich nicht. Die Grundaussage ist jedoch richtig.

Ersetzten wir mal „Glück“ durch das bescheidenere Ziel der „Zufriedenheit“.

Um in kleineren Einheiten, wie Praxen/MVZ Arbeitszufriedenheit zu steigern, stehen mehrere Möglichkeiten zu Verfügung. Wenn sich erkennbare Veränderungen im Arbeitsumfeld ergeben, sollten die Veränderungswünsche der Mitarbeitenden verstärkt wahrgenommen werden.

Ein nicht ganz neuer Ansatz dazu ist die Erstellung von sogenannten Wohlfühl-Cards. Hier schreibt jeder Beschäftigte auf, wie er gerne arbeiten will beziehungsweise wann und über welche Kanäle er am liebsten kontaktiert werden möchte. Wohlfühlen-Card sind eine Botschaft ans Team: “Bitte helft mir, mich wohlzufühlen z.B. indem ihr mich zur bestimmten Zeiten nicht durch Anrufe stört.“

Um unrealistische Erwartungen zu dämpfen, empfiehlt es Wohlfühl-Cards im Team zu entwickeln und anschließend für jedes Mitglied die bevorzugten Kommunikationswege, Erreichbarkeitszeiten und Aufgabenfelder digital und analog (z.B. Aushang) zugänglich zu gestalten.

Wohlfühl-Cards ergänzen persönlichen Gespräche und Teamsitzungen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Wohlfühlen zur Arbeitskultur gehört und auf gegenseitigen Respekt beruht. 

https://www.businessinsider.de/karriere/arbeitsleben/jeff-bezos-hat-fuer-amazon-mitarbeiter-einen-rat-work-life-r/?xing_share=news

Bildquelle. https://unsplash.com/@jeshoots?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText

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Portraitfoto von Prof. Dr. med. H.-Peter Scheidel
Über Peter Scheidel

Prof. Dr. med. Peter Scheidel war von 1989 bis 2008 Chefarzt der Frauenklinik im Marienkrankenhaus Hamburg und von 2009 bis 2017 Leitender Arzt im  Mammazentrum Hamburg – 2017 ausgezeichnet mit dem German Brand Award.
Seit 2018 bietet er verhaltenes Mittun beim erfolgreichen und verantworteten unternehmerischen Handeln im Bereich der Gesundheitswirschaft