Letztendlich ist der Wert eines Unternehmens die Summe der Entscheidungen, die es trifft und ausführt. Wenn Sie die kritischen Entscheidungen nicht richtig getroffen hätten, wären Sie nicht da, wo Sie sind. In wachsenden Unternehmen geht jedoch die urspüngliche Selbstverständlichkeit verloren mit der Mitarbeiter*innen wissen, für welchen Weg Sie sich entschieden haben.
Die Entscheidungen der Führungskräfte stellen ein Steuerungssystem dar, dessen Ziel letztlich die Reduktion von Komplexität ist.
Unternehmensführung bedeutet die Organisation der Systeme und Prozesse durch umsichtige Entscheidungen dem Erwartungsprofil der Auftraggeber, Partner, Investoren, Mitarbeiter*innen und Kunden flexibel anzupassen, ohne die Werte des Unternehmens aufzugeben.
Aufgabe der Führung in Zeiten des Wandels bleibt die Gewährleistung der inneren und äußeren Stabilität zur Wahrung des Bestands und der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, der Abwehr der Gefahren von innen und außen. Schon die Verwendung von Begriffen wie Strategie und Taktik weist darauf hin, dass Unternehmensführung eine ständige Auseinandersetzung mit Bedrohungen bedeutet.
Potenzial – Störungen = Leistung
(Potential – Constraints = Performance)
Die Fähigkeit, Entscheidungen unter Zeitdruck mit unvollständigen Informationen zu treffen, war für Clausewitz die Grundvoraussetzung für Führungsfähigkeit, da seiner Ansicht nach „drei Viertel derjenigen Dinge, worauf das Handeln im Kriege gebaut wird“ durch einen „Nebel des Krieges“ verhüllt oder verfälscht wird.. Im Leben verläuft nicht alles so wie geplant. Ahnungen (Intuition, Bauchgefühl) sind die Basis von Fortune (Schicksal, Glück, Vermögen, auch wirtschaftlicher Erfolg).
„Das muss echt warten. Ich habe gerade 5 Top Prio 1 Themen auf dem Desk“.
Wenn wir unter Zeitdruck mehrere Entscheidung treffen müssen, bleibt oft keine andere Wahl, als Prioritäten zu setzten. Es liegt in der der Natur des Menschen, dass Prioritäten subjektiv gewichtet werden. Was einem Mitarbeiter „extrem wichtig“ ist, wird auf der Führungsebene zu „wichtig, aber kann warten“ herabgestuft. Grundsätzlich ist das okay. Leider wird zu oft vergessen, dem Mitarbeiter mitzuteilen warum.
“Difficult to see. Always in motion is the future.”
Jedi Meister Yoda
Ein beliebtes Mittel zur Entscheidungsunterstützung sind Statistiken. Das zur Verfügung stehende Datenmaterial hat die Funktion des Laternenpfahls für den Betrunkenen. Man hält sich an ihm fest, ohne sich von ihm erleuchten zu lassen. In Statistiken werden meist Prognosen oder vage Mutmaßungen als Tatsachen verkauft. Statistiken sind deshalb nur eingeschränkt tauglich zur Entscheidungsunterstützung, sie liefern Erkenntnisse über Entwicklungen, ohne die Ursache aufzudecken.
Ausspähen wird seit Urzeiten zum Beschaffen und Erlangen unbekannter Informationen benutzt, um Entscheidungesgrundlagen verlässicher zu machen. 50% der Spionage basiert auf Vertrauen. Vertrauliche Informationen werden weitergegeben, wenn man – oft leichtsinning, selten aus Überzeugung – dem Partner vertraut.
Trotz aller Bemühungen werden Entscheidungen regelhaft von Zweifeln begleitet. Der Zweifel ist ein Zustand der Unentschiedenheit, der entsteht, wenn Erfahrungswissen und verfügbare Fakten nicht ausreichen, um zu einem sicheren Urteil zu kommen.
Entscheiden wird leichter, wenn man Komplexität reduziert, nicht nach Gründen für oder gegen eine Lösung sucht, sondern Bedingungen formuliert.
A corporation’s structure will produce better performance only if it improves the organization’s ability to make and execute key decisions better and faster than competitors.
Es gibt keine Geheimformel für gute Entscheidungen. Wir wünschen uns nichts mehr als Entscheidungen in Gewissheit treffen zu können. Das ist leider ein Selbstbetrug. Jeder macht Fehler bei Entscheidungen, die er trifft und Fehler, weil er Entscheidungen nicht trifft. Erfolgreiche Unternehmen schaffen es mit Achtsamkeit die Rate der Fehlentscheidungen gering zu halten, Fehler offen zu kommunizieren und sich nicht mit negativen Folgen zu arrangieren.
Trotz guter Ratschläge: Führen bleibt Entscheiden in Ungewissheit. Im Whitepaper „mein plan“ finden Sie Hinweise darauf, wie mit der bewussten Aufnahme von Informationen Problemlösungskompetenz durch achtsames Handeln gefördert wird.
Entscheidungsfähigkeit kann bis zu einem gewissen Grad geübt werden. Die wirtschaftswissenschaftliche Erfolgsfaktorenforschung bietet – ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit – Anhaltspunkte zur Orientierung.